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1319. August 10. o. O.

Laurent.

Heinrich und Primko, Herzöge zu Schlesien und Herren zu Glogau, vergleichen sich mit Markgraf Woldemar von Brandenburg und verzichten auf folgende Lande, Festen und Landesscheiden: von Kopanitz (Kopnitz am Ober) über Brandatendorf (Brandorf), Bentzin (Bentschen) nach Mezeritz einschliesslich Torstetel (Tirschtiegel) und Rybiak (Ryboiadel am Ausfluss des Ober aus dem grossen See, vgl. Schles. Zeitschr. XXX, 332); ferner von Kopnitz den faulen (vulen) Ober herab bis in die Oder, dann von dem Einfluss des faulen Ober in die Oder bis an die Laudesscheide zu Drozen (Drossen). Das soll die beiderseitige Landesscheide sein. Ferner überlassen die Herzöge dem Markgrafen Tczülchov (Züllichau) Stadt und Schloss, Swebozin (Schwiebus) Stadt und Zubehör, Lubyn (Liebenau, Kr. Züllichau) Schloss und Stadt, wie es Henczt von Wisenburg von ihnen gehabt hat, und das Schloss zu Wytin (Witten, Kr. Züllichau), wie es Herr Tarne von Sydlitz von ihnen gehabt hat. Dagegen hat ihr Ohm von Brandenburg ihnen den Saghen (Sagan) mit allem Zubehör verreicht und ihnen für den Fall seines kinderlosen Todes die Eventualhuldigung leisten lassen von Krossen Schloss und Stadt und allen dazu gehörenden Mannen, von Meseritz mit der Burgwehr und von den oben beschriebenen, dem Markgrafen abgetretenen Landen und Mannen. Die Grenzregulirung zwischen Sagan und Görlitz sollen für die Herzöge Herr Dietrich von Sydlitz und Herr Wolfram von Panewitz von der Sprottau und für den Markgrafen Herrn Christian von Gerhardestorp und Herrn Meinhard von der Luben (Lübben) bis nächsten Martini vorgenommen haben.

Nach einem Kopialbuch des Berliner Geh. Staatsarch. gedruckt im Cod. dipl. Brandenb. II. 1, 437; Cod. dipl. Maj. Polon. II, 348 und Schlesische Lehnsund Besitzurkunden edd. Grünhagen und Markgraf I, 125 ff.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.